Bürgermeister informiert KW 09: Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
von Ralf Uhlenbruch
Die interkommunale Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinaus ist seit einigen Jahren eine wichtige Möglichkeit Aufgaben zu lösen, die einzelne Gemeinden alleine möglicherweise nicht bewältigen können. Für die Gemeinde Perl und ihre Nachbarkommunen hat die grenz-überschreitende Zusammenarbeit eine besonders starke Bedeutung, ist aber zugleich auch eine große Herausforderung. Unterschiedliche gesetzliche Regelungen, Sprachbarrieren, stark unterschiedliche Entscheidungsebenen sowie eine teilweise sehr ungleiche finanzielle Ausstattung gestalten die grenzüberschreitende Zusammenarbeit deutlich komplexer als die Zusammenarbeit innerhalb Deutschlands. Dennoch lohnen sich der Blick und die gemeinsame Arbeit über die ehemaligen Grenzen hinaus. Der gesamte Metropolraum um die Stadt Luxemburg steht bei Themen wie Wohnraumbedarf, Mobilität oder Bildung vor ähnlichen Herausforderungen. Eine abgestimmte Entwicklung spielt eine zentrale Rolle für den Zusammenhalt und den Wohlstand unserer Region.
Diese gemeinsame Entwicklungsidee spiegelt das „Entwicklungs-konzept oberes Moseltal (EOM)“ für den gemeinsamen Raum von Luxemburg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz sehr deutlich wieder. In dem bereits 2016 begonnen Erarbeitungsprozess wurden die bestehenden grenzüberschreitenden funktionalen Verflechtungen (z.B. in den Bereichen Wirtschaft, Verkehr, Wohnen und Einzelhandel) bewertet und Maßnahmen zur Stärkung grenzübergreifender Kooperationen und Synergien entwickelt. Zwischenzeitlich ist die Gebietskulisse des Oberen Moseltals als eigenständiger funktionaler Raum anerkannt und kann somit von zusätzlichen INTERREG Fördermitteln profitieren.
In einem Workshop mit den französischen Nachbargemeinden konnte am 31. Januar im Maison de la Nature in Montenach eine zukünftige deutsch-französisch-luxemburgische Zusammenarbeit und somit eine sinnvolle Erweiterung der Gebietskulisse des EOMs diskutiert werden. Eine vollständige Berücksichtigung der französischen Nachbar-gemeinden bei einer gemeinsamen Entwicklungsplanung wird in Zukunft wesentlich zu einer erfolgreichen Weiterentwicklung der Region beitragen.
Vor diesem Hintergrund findet am 14. März in Thionville eine Konferenz unter dem Titel „Wohnen: Grenzüberschreitende Herausforderung in der Großregion statt?“. Diese Konferenz widmet sich den Problemen des Wohnungswesens im grenzüberschreitenden Raum um die Stadt Luxemburg. Im Rahmen der Veranstaltung soll die aktuelle Situation in den verschiedenen Gebieten ermittelt werden. Ziel ist es Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Wechselwirkungen zu identifizieren und somit auf eine gemeinsame Wohnraumentwicklung hinzuarbeiten.
Ralf Uhlenbruch
Ihr Bürgermeister in der Gemeinde Perl